Staatliche Ivan-Franko-Universität Zhytomyr
Institut für Ökologie, Naturmanagement und Humanbiologie
Dr. Alexander Harbar, Leiter des Instituts für Ökologie, Naturmanagement und Humanbiologie der Staatlichen Ivan-Franko-Universität in Zhytomyr, Ukraine, war auf der Suche nach interaktiven Lehrmöglichkeiten, fand unsere dreisprachige Website www.ukraine-projekt.de und wollte so schnell wie möglich umsteigen. Seine Universität ist technisch sehr schlecht ausgestattet und in seinem Institut gibt es nur alte Sowjetfilme und Tafeln als tierversuchsfreies Lehrmaterial. Mangels Möglichkeiten gehörten die üblichen Tierversuche zum Standardprogramm.
Mit Laptop, Beamer und CDs, wollte Dr. Harbar nicht nur die Tierversuche ad acta legen, sondern vor allem seine Studenten sehr viel besser und moderner unterrichten. Doch so schnell ging es dann doch nicht. Einige seiner Kollegen vertraten die Meinung, ohne Tierversuche ginge es nicht, könne man die Physiologie der Tiere nicht veranschaulichen. Dimitrij Leporskij, unser ukrainischer Projektpartner, fuhr nach Zhytomyr, um Überzeugungsarbeit zu leisten. Es war schwierig, doch am Ende eines langen Tages stimmten alle zu und der Vertrag wurde einige Tage später unterschrieben. Ab 1. September 2018 werden alle Tierversuche eingestellt.
Jährlich 645 Frösche, rund 90 Ratten, Tauben, Schlangen und Eidechsen sowie 60 Wirbellose wie Muscheln und Regenwürmer müssen nun nicht mehr qualvoll sterben. Die Frösche wurden mit der Schere geköpft, um an ihren Muskeln, Nerven und Herzen die Organfunktionen zu studieren; die anderen Tiere wurden im Zoologie-Praktikum getötet, um ihren inneren Aufbau zu untersuchen.
Das Institut bekam von uns neben einem Laptop und einem Beamer je ein komplettes Zoologie- und ein Physiologie-Set mit 25 CDs/DVDs. Das Institut ist unsere erste Kooperation in Zhytomyr. Wir hoffen, dass sich die positiven Erfahrungen mit dem tierversuchsfreien Studium - wie schon in vielen anderen Städten der Ukraine - verbreiten werden.
Kontrollbesuch
Der Kontrollbesuch fand am 17. April 2019 statt. Dr. Alexander Haber bestätigte, dass die gespendete Hard- und Software die Qualität des Studiums wesentlich verbessert hat und dass keine Tiere mehr verwendet werden. Es konnten sogar die Zweifler überzeugt werden, dass moderne Lehrmethoden viele Vorteile gegenüber antiquierten Tierversuchen haben.