Staatliche Medizinische Universität Iwano-Frankiwsk

Institut für Pathophysiologie

Im August 2008 erhielt das Institut für Pathophysiologie der Staatlichen Medizinischen Hochschule Ivano-Frankivs'k technischen Geräten (zwei Laptops, ein Beamer), ein Rattenmodell sowie diverse Computerprogramme und Filme.

Staatliche Medizinische Akademie Dnipropetrowsk - Institut für Pathophysiologie
Dr. Corina Gericke von Ärzte gegen Tierversuche und Prof. Ljubomyr Zayaz, Leiter des Instituts für Pathophysiologie der medizinischen Fakultät der Universität Ivano-Frankivs'k, unterzeichnen den Vertrag. Laut Vertrag wird die Verwendung von lebenden oder getöteten Tieren ab 1. Oktober 2008 dauerhaft gestoppt. 143 Ratten, 25 Kaninchen und 60 Meerschweinchen werden so jedes Jahr vor einem qualvollen Tod bewahrt.

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Dr. Zinoviy Yashchyshyn, Dozent, und Prof. Ljubomyr Zayaz mit den neuen Notebooks und dem Beamer vor dem Computergeschäft in Ivano-Frankiwsk.

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Diese Ratten warten in den rostigen Käfigen noch auf ihren Tod. In Zukunft werden dank unseres Projektes grausame Versuche wie das Auslösen eines Herzinfarktes beim Kaninchen, Darmverschluss und Lähmungen bei der Ratte oder allergischer Schock beim Meerschweinchen nun nicht mehr durchgeführt.

Kontrollbesuch

Der erneute Besuch im Januar 2009 bei der medizinischen Fakultät der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk war ein voller Erfolg. Es stellte sich heraus, dass die Professoren wesentlich mehr grausame Tierversuche durch Filme ersetzt haben, als in unserem Vertrag vereinbart. 470 Tiere pro Jahr werden nun nicht mehr zu Tode gequält. Zudem haben sie bei einem landesweiten Wettbewerb für innovative Technologien in der universitären Ausbildung mitgemacht - und den ersten Platz belegt.

Beim ersten Besuch von Dr. Corina Gericke und Dimitrij Leporskij im Sommer 2008 erwies sich die Uni als echt schwieriger Fall. Die Jahr für Jahr dort von den Studenten durchgeführten pathophysiologischen Tierversuche waren so ungewöhnlich, dass es schwer war, adäquate tierversuchsfreie Lehrmethoden zu finden. Wir hatten zwar einen Beamer und einen Laptop für die Fakultät gekauft, es fehlte jedoch an multimedialen Lehrmethoden zur Pathophysiologie, also der Darstellung von Krankheitszuständen. Mit Hilfe von InterNICHE wurde man schließlich an den weißrussischen Unis Minsk und Smolensk fündig. Zudem produzierten die Hochschullehrer einige Filme selbst. Wir lehnen die Produktion von neuen Lehrfilmen ab, wenn hierfür auch nur ein Tier gequält und getötet wird, da aus unserer Sicht bereits genügend tierversuchsfreie Lehrmethoden existieren. Viele Tierversuche könnten auch ersatzlos gestrichen werden.

Experimente, die unter anderem ersetzt wurden:

  • Wirkung von elektrischem Strom bei der Ratte
  • Epilepsie bei der Ratte
  • Sauerstoffmangel bei der Ratte
  • Lähmungen bei der Ratte
  • Magen- und Darmverschluss bei der Ratte
  • Herzinfarkt am Kaninchen
  • Entzündungen beim Kaninchen
  • Allergischer Schock beim Meerschweinchen

Insgesamt werden nun 470 Tiere (365 Ratten, 60 Meerschweinchen, 45 Kaninchen) pro Jahr nicht mehr zu Tode gequält, 240 mehr als in Vertrag vereinbart.

Leider können die Studenten trotzdem noch nicht tierversuchsfrei an dieser Uni studieren. Es gibt noch zwei weitere Kurse mit Tierversuchen, deren konservative Leiter bislang keinerlei Interesse an Modernisierung haben.

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Archivaufnahme: Studenten üben an einem Kaninchen.

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Die von uns bereit gestellten Geräte, ein Beamer und Laptop, im Einsatz. Die Medizinstudenten sind mit der multimedialen Vorlesung zufrieden.

Auszeichnung für innovative Lehre

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Institutsleiter Ljubomyr Zayaz (rechts) zeigt Dimitrij Leporskij die Urkunde für den ersten Preis in einem landesweiten Wettbewerb für innovative Technologien in der universitären Ausbildung, ausgeschrieben vom ukrainischen Bildungsministerium.

Institutsleiter Ljubomyr Zayaz (rechts) zeigt Dimitrij Leporskij die Urkunde für den ersten Preis in einem landesweiten Wettbewerb für innovative Technologien in der universitären Ausbildung, ausgeschrieben vom ukrainischen Bildungsministerium.

Eine solche Auszeichnung ist äußerst motivierend, nicht nur für die Iwano-Frankiwsker Profs, sondern auch für andere Hochschullehrer

Der Erfolg an dieser Uni zeigt, wie ungemein wichtig die Fortführung dieses Projektes ist. Es können nicht nur konkret Tiere vor Leid und Tod bewahrt werden, die Initiative setzt auch Keime für eine humanere Einstellung gegenüber Tieren.