Vasyl Stus Donetsk National University

Fakultät für Chemie, Biologie und Biotechnologie, Institut für Biophysik und Physiologie

Als 2015 der Krieg in der Ost-Ukraine ausbrach, ist die Nationale Vasyl Stus Universität Donetsk in die ukrainische Stadt Winnytsja geflohen. Dabei hat die Biologische Fakultät sämtliche Technik zurücklassen müssen. Die Uni mietet Räume und manchmal auch Equipment an, um den Universitätsbetrieb weiterzuführen. Es fehlt an allem. Oleg Ermishev von der Fakultät für Chemie, Biologie und Biotechnologie, Institut für Biophysik und Physiologie, entdeckte unser Projekt durch unsere dreisprachige Website und bat um Hilfe. Dimitrij Leporskij besuchte die Uni im November 2019 zur Vertragsunterzeichnung. Oleg Ermishev und Institutsleiterin Olga Dotsenko zeigten großes Interesse an den tierversuchsfreien Lehrmethoden und waren dankbar für die überreichte Hard- und Software (ein Beamer, ein Laptop sowie Software und Videos).

Bislang wurden jährlich 140 Frösche für Nerven- und Muskelphysiologische Versuche geköpft. Damit ist spätestens ab 1.9.2020 Schluss.

Das Projekt erfolgte in Zusammenarbeit mit InterNICHE.

Vasyl Stus Donetsk National University - Fakultät für Chemie, Biologie und Biotechnologie, Institut für Biophysik und Physiologie
Oleg Ermishev und Olga Dotsenko mit den gespendeten Materialien.

Kontrollbesuch

Der Kontrollbesuch am 7.12.2020 durch Dimitrij Leporskij ergab, dass alle Experimente vollständig durch humane Lehrmittel ersetzt wurden. Leider wurden während des Besuchs keine Studenten angetroffen (sie waren wegen Corona im Zwangsurlaub). Nach Meinung von Privatdozent Oleg Ermishev werden am häufigsten die virtuellen interaktiven Physiologie-Programme eingesetzt. Die Studenten mögen vor allem die Programme zur Froschanatomie und virtuellen Physiologie. Die Filmesammlung aus der UdSSR ist ebenfalls sehr nützlich. Hier hilft die Vergangenheit, Leben in der Zukunft zu retten. Oleg Ermishev glaubt, dass Tierversuche aufgrund der Coronavirus-Beschränkungen und der wachsenden Popularität des Fernunterrichts weltweit an Aktualität verlieren.