Medizinische Hochschule Donetsk
Institut für Physiologie
Im Sommer 2011 kursierten im Internet grausige Bilder von gequälten Hunden, die unter unsäglichen Bedingungen an der Medizinischen Hochschule Donetsk gehalten wurden. Medienberichten zufolge wurden im Chirurgie-Kurs Hunde unter unvollständiger Betäubung von Studenten operiert. Als wir davon erfuhren, wurden wir sofort aktiv. Nach mehrfachen, erfolglosen Versuchen der Kontaktaufnahme gab es ein Jahr später endlich eine Reaktion. Igor Zinkovich, der neue Rektor, zeigte Interesse an der tierversuchsfreien Lehre. Als erstes ließ er Hundehaltung schließen. Die grauenhaften Kerker auf den Internetbildern sind also schon Geschichte. Dennoch wurden noch immer unzählige Ratten und Frösche in schrecklichen Experimenten zu Tode gequält.
Als unser Projektpartner Dimitrij Leporskij im Oktober 2012 erstmals die Uni Donetsk besuchte, rief seine Präsentationen vor mehreren Institutsleitern Interesse hervor. Allerdings wollten sich noch nicht alle Institutsleiter auf einen Umstieg einlassen.
Der Leiter des Instituts für Physiologie, Valery Kazakov, stimmte zu, seinen Kurs mit unserer Hilfe auf tierversuchsfrei umzustellen. Läuft die Sache rund, ziehen (hoffentlich) weitere Institute nach.
Allein in diesem Institut werden eine schier unglaubliche Zahl von Tieren Opfer einer völlig veralteten Lehre: jährlich 4.400 Frösche, 600 Ratten, 180 Kaninchen und 60 Meerschweinchen. Den Fröschen wird bei lebendigem Leib mit einer Schere der Kopf abgeschnitten, um an Muskeln, Nerven, Herz und Darm der Tiere die Funktionen der Organe zu veranschaulichen.
Ende Dezember 2012 brachte Dimitrij (rechts) zur Vertragsunterzeichnung die von uns gespendeten Materialien nach Donetsk: einen Laptop, einen Beamer, einige Übungsmodelle sowie eine große Anzahl Computerprogramme und Videos. 5.240 Tiere werden nun jedes Jahr vor einem qualvollen Tod bewahrt.
Wir hoffen, dass auch weitere Institute der Medizinischen Hochschule Donetsk tierversuchsfrei werden.
Dieses Projekt wurde durch eine Spende der Tierschutz-Stiftung Wolfgang Bösche ermöglicht. Vielen Dank!