Mit einer Vortrags- und Vorführungsreise haben wir an acht Hochschulen in Usbekistan und Kirgisien über die Möglichkeiten der tierversuchsfreien Lehre informiert.
Teil 1: Usbekistan
Mit einer Vortrags- und Vorführungsreise haben wir an acht Hochschulen in Usbekistan und Kirgisien über die Möglichkeiten der tierversuchsfreien Lehre informiert.
Der Impuls war von einem Ärztemitglied unseres Vereins gekommen, die in Tashkent studiert und von den schrecklichen Tierversuchen, die sie dort hatte durchführen müssen, berichtet hatte. Mit Hilfe von InterNICHE, dem internationalen Netzwerk für humane Ausbildung, wurde das Projekt von einer auf acht Unis ausgeweitet. Im Mai/Juni 2012 reisten Dimitrij Leporskij, unser Partner bei unseren erfolgreichen Ukraine-Projekten, und Nick Jukes, Koordinator von InterNICHE fünf Wochen lang durch die beiden zentralasiatischen Länder - im Gepäck 130 kg(!) Vorführmaterial wie Computersoftware, DVDs und Modelle.
Die Resonanz auf die Vorführungen war überwältigend! Nick und Dimitrij informierten insgesamt rund 600 Professoren, Unimitarbeiter und Studenten an acht Hochschulen in vier Städten über eine humane Lehre und weckten bei diesen großes Interesse.
Das Projekt wurde durch uns initiiert und teilfinanziert. Die Durchführung sowie weitere Finanzierung erfolgte durch InterNICHE. Die Teilfinanzierung durch unseren Verein wurde durch die großzügige Spende einer Stiftung ermöglicht. Vielen Dank dafür!
Die erste Station war die Medizinische Akademie in Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans.
Die Medizinische Akademie war erstaunlich gut mit technischen Geräten ausgestattet. Hier fehlt vor allem die nötige Software.
Das Interesse der Hochschullehrer bei der zweitägigen Veranstaltung war ungemein groß.
Im Büro von Prof. Bokhodir A. Magrupov (rechts), Leiter des Instituts für Normale, pathologische Physiologie und Anatomie. Im Kurs zur Physiologie des Instituts wurden bereits zahlreiche Tierversuche durch tierversuchsfreie Methoden ersetzt. Die Leiterin des Physiologiekurses, Oisha T. Alyavia (Mitte), ist eine echte Pionierin. Sie hatte sich schon vor zehn Jahren an die amerikanische Firma Biopac gewandt, die Geräte für studentische Selbstversuche herstellt, und darauf bestanden, dass die Gebrauchsanweisung in Russisch sein müsse. Die Firma fertigte tatsächlich extra für sie eine Übersetzung an und es kam sogar ein Techniker nach Taschkent, um das Gerät zu installieren.
Die Staatliche Agrarwirtschaftliche Universität in Taschkent, Fakultät für Zootechnologie.
Hier interessierten sich etwa 75 Hochschullehrer und Doktoranden für die Vorführung.
Nicks Vorträge wurden von Dimitrij ins Russische übersetzt. Bei einigen Veranstaltungen halfen zudem Unimitarbeiter mit Übersetzungen in die jeweilige Landessprache.
Anschaulich: Chirurgische Übungsmodelle.
Die Agrarwissenschaftliche Universität hat ein nagelneues und hochmodernes Kommunikationszentrum inklusive eines Computersaals mit 100 Computern! Veranstaltungen können mittels Konferenzschaltung an Unis im ganzen Land übertragen werden. Perfekte Voraussetzungen für einen Umstieg auf eine tierfreundliche Lehre.
An der Agrarwissenschaftlichen Universität in Samarkand, 300 km südlich von Taschkent. Der Kontakt kam durch eine Tierschützerin aus Taschkent zustande. Zunächst gab es ein Treffen mit dem Rektor Prof. Toshtemir E. Ostanakulov (2. von rechts).
Rund 50 Mitarbeiter des Instituts für Anatomie, Chirurgie und Pharmakologie sowie des Instituts für Krankheiten der Tiere nahmen teil.
Am Simulationshund Jerry können Herz- und Lungenerkrankungen nachgeahmt oder Maßnahmen bei Notfallsituationen trainiert werden.
Großes Interesse.
Die Uni verfügt über eine beachtliche anatomische Sammlung.